Gedanken über Krankheiten

Grundsätzlich: der Mensch ist als Gesamtheits-Wesen zu betrachten. Mit seinem Körper, Psyche und dem Geist. Also einer Gesamt-Struktur in einer Entwicklungs- oder Evolutionsreihe. Alle Krankheiten haben dann mit einer Disharmonie innerhalb dieser Strukturen zu tun. Das Gehirn und seine Nervenzellen steuern das gesamte Spektrum des Menschen. In den Neuronen werden auch die Prägungen festgelegt. Lebens-Inhalte und Selbstbewußtsein. Selbstentfaltung, Stimmungen.

All unsere Therapie von Krankheiten muß also von diesen Fundamenten ausgehen. Und vor allem auch die Selbstheilung stimulieren. Wichtig ist hierbei immer auch Einsicht des Menschen in sein Krankheitsbild, seiner Beeinträchtigungen und seinem Willen dann zu einer umfassenden Heilung.

 

 

Morbus Alzheimer Krankheit Demenz

nach dem Neurologen Alois Alzheimer (1864-1915)                Link-Verbindung

seltene, meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auftretende degenerative Erkrankung der Großhirnrinde mit unaufhaltsam fortschreitender Demenz (Intelligenzdefekte). Erste Anzeichen sind hochgradige Vergesslichkeit, Merkschwäche, Fehlhandlungen und Aphasie (Sprachstörungen). Die Ursache ist unklar. In Betracht zieht man Stoffwechselstörungen.

 

Medizinische Forschungen:

Weltweit leiden bereits heute 29 Millionen Menschen an einer Alzheimer-Demenz. 2020 werden es allein in Europa 80 Millionen sein. Ursache der dramatischen Entwicklung sind fehlerhafte Stoffwechselvorgänge, von denen man inzwischen weiß, wie sie ablaufen, aber nicht warum.

Der krankhafte Prozess wird durch zahlreiche kleine Störungen in Gang gesetzt. Ein bestimmtes Protein wird an einer falschen Stelle getrennt. Beim richtigen Schnitt entstehen lösliche, unschädliche Bruchstücke. Bei den Alzheimer-Patienten entstehen Fragmente bei der Trennung, die sich zu neurotoxischen Klumpen zusammen lagern. Diese fehlerhaften Protein-Ablagerungen beeinträchtigen die Langzeitpotenzierung, durch die Nervenzellen ihre Verbindung zu anderen Nervenzellen dauerhaft stärken können - ein wichtiger Schritt beim Speichern von Informationen. Die Schuld an diesen falschen Schnitten wird zwei Enzymen zugeschrieben.

Bisher setzen fast alle Wirkstoffe zur Behandlung von Morbus Alzheimer bei dem gestörten Acetylcholinwechsel an. Auf der Basis der neuen Forschungsergebnisse könnten nun in Zukunft Wirkstoffe entwickelt werden, die die molekulare Schere Sekretase blockieren und somit in die pathologische Plaque-Bildung eingreifen. (Mai 2003)

 

Deutungen, Theorien der Entstehung:

Es ist davon auszugehen, dass am Anfang nicht eine Stoffwechselstörung vorliegt, sondern die beginnende Entstehung dieses Krankheits-Komplexes vielfach psychische Ursachen hat, die auch psychologisch gedeutet werden können. Natürlich ist die allgemeine Alters-Schwäche indiziert, aber mehr noch exogene Umfelds-Einflüsse, die eine Schwächung des Denkens mitbringen. Vor allem das Ausscheiden aus einem Arbeitsprozess, der wohl Erfüllung und Aufgaben mit sich brachte. Ausserdem Bewältigung von Schicksal und Familie. Das heißt Krankheit und Tod von nahestehenden Personen, mit denen man sehr verbunden war. Und außerdem die Integrierung in der Familie mit Aufgaben, die zufrieden stellen (Haushalt, Enkel). Letztlich sollte versucht werden, das Leben auch im Alter gedanklich zu meistern und Impulse zu erhalten, die auch noch Erfolge mit sich bringen und somit Erfüllung zeigen. Wohl erst bei einer Minderung all dieser Faktoren ist ein Abgleiten in eine Demenz gegeben. Auf jeden Fall muss man diesen Patienten mit viel Zuwendung begegnen, eigentlich mit Liebe, die wir als Menschen alle und immer bräuchten!

 

Fallstudie 1

Frau, etwa 70 Jahre, war früher Lehrerin, springlebendig, heiteres Wesen, annehmbares und gutes Temperament. In ihrer Demenz nun noch ziemlich lebendig, sprunghaftes Herumlaufen, lustig, erzählt viel durcheinander. Teilweise Unruhe aber auch wieder apathisches Sitzen. Bei Kommunikation ziemliches Reden aus ihrer Erinnerung, allerdings falsche Zusammenhänge. Leicht führbar. Durch Pharmaka (Medikamente) etwas ruhiger gestellt.

Die Patientin erweist sich besonders bei Zuwendung, miteinander reden, mit ihr herumlaufen, als sehr ansprechbar. Man merkt dann eine gewisse Freudigkeit ihrerseits.

Es zeigt doch auch hier, dass diese Patienten geradezu auf Zuwendung warten. Auf Erfüllung von Aufgaben, die sie dann mit unbewusster aber stimmungsmässig-psychischer Aufhellung positiv beeinflussen.

Es wäre wünschenswert, solche Patienten schon im präsenilen Prozess in weitergehende oder neue Gedankenprozesse einzugliedern und zu integrieren. Oft ist das Ausscheiden aus dem Arbeits-oder Berufsprozess schon eine gewaltige psychische Umstellung, die eben nicht bewältigt wird.

Nach einem Krankenhausaufenthalt und stärkerer Sedierung des Patienten ist nunmehr eine Schwächung des gesamten Wesens festzustellen, auch die Aphasie nahm zu.

 

 

Fallstudie 2

 

Frau, etwa 75 Jahre, früher Verwaltungsbeamtin im gehobenen Dienst, hatte viel mit Menschen zu tun, Ehemann verstorben, als Patientin stationär untergebracht, kam aus eigener Wohnung, keine Verwandtschaft. Die Umstellung fällt ihr sehr schwer. Neuer Wohnbereich und Aufenthalt, neue Kontakte. Depressives und total unsicheres Verhalten, Verwirrtheit. Braucht enorm Zuwendung und freundliches Auf-sie-Zugehen.

Es zeigt sich hier wieder, dass das Ausscheiden aus Beruf, Verlust des Ehemanns und auch von Freundschaften, Umstellung in einen engeren Lebensbereich, vor allem Verlust von Aufgaben und Aktivitäten: zu einer Minderung der Lebensqualität führt und dadurch zu erheblichen pathogenen Ansätzen, die eben krankmachend ausgebaut werden.

 

 

Fallstudie 3

 

Frau, ca. 80 Jahre, als Fabrikarbeiterin und Hausfrau tätig gewesen, lebt nun seit längerem im Heim. Sehr liebenswürdig und einfach. Altersschwäche und Demenz. Aber soweit noch rüstig. In ihrem Allein-Sein oft still und depressiv.

Wenn sie allerdings Aufgaben erhält (Mithilfe bei der Essenszubereitung) wird sie ziemlich munter und belebt. Besonders das Herumlaufen bringt ihr viel Freude und Aufbau. Sie wird dabei recht glücklich. Und man merkt total ihr Auftauen bei Kommunikation, sogar bisschen Begeisterung am Leben.

 

 

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Morbus EODS  (Evolugenes Orientierungs-Defizit-Syndrom)

Es ist eine Klassifikation eines Krankheitssyndroms, das noch wenig erforscht ist. Die Krankheit bezieht sich auf ein fundamentales Areal im Gehirn. Wohl einer Basis in der Neuronen-Anlage innerhalb der Evolution. Prägung einer Schichtung des Bewußtseins. Letztlich ist sie eine Störung einer Programmierung von exogenen Einflüssen, die nicht bewältigt wurden und vor allem dann nicht verarbeitet wurden. Die Krankheit ist latent, und kann irgendwann im psychologischen Sinne stärker ausbrechen. Und dabei den Patienten verändern und dessen familiäres Umfeld vor allem. Es ist ein Orientierungsverlust zu bestimmten psychischen Verhaltensweisen, die in ihren neuronalen Prägungen so verändert und besetzt wurden, dass sie als Funktionsstörung eben das Verhalten und Denken beeinflussen.

 

Fallstudie 6

Familie mit sehr dominantem, beherrschendem, fast übermächtigem Vater. Die Mutter mußte akzeptieren, sich unterzuordnen, um den Familienfrieden zu bewahren. Zwei Kinder (14 und 12 Jahre), die eine vater-entsprechende Erziehung erhielten. Außerdem sehr umsorgt von der Mutter. Kaum Möglichkeiten deshalb zu einer Eigen-Entfaltung oder Bewältigung von negativen Lebens-Einflüssen. Im jetzigen Alter zeigen sich diese Selbst-Entfaltungsprobleme. Fehlen vom zu suchenden “Selbst” oder “Ich”. Dadurch erhebliche Problematik in Schule und Familie. Störung in den Denk-Prozessen einer gesunden Selbstfindung und damit des Selbstbewußtseins.

Fehlerhaft ist eben die Ausprägung von Gedanken des Vaters, die ihrerseits auf eine Erziehungs-Problematik zurückzuführen ist. (Tod des Vaters im schulischen Alter, Mutter über Tag in Arbeit, damit zu schneller Verselbstständigungsprozess des empfindsamen Jungen).

Übernahme von Gedanken-Prägungen der Mutter vom Vater, um Konsens zu erzielen. Aber dadurch auch wieder erhebliche Schwächung der Selbstentfaltung der Mutter.

Letztlich nun führen beide Einflüsse wiederum zur Behinderung der Kinder in ihrer Entfaltung zu einer eigenen Persönlichkeit. Sie haben ein gestörtes Verhältnis zu sich selbst.

Es wäre eine psychologische Einsicht nötig, um überhaupt mit einer Therapie auf dieser Basis, eventuell auch medikamentös, zu beginnen und annähernd Erfolge zu erzielen.

Ansonsten ist das pathogen-destruktive Umfeld für alle Beteiligten zu einer Heilung nicht ausreichend.