018-15.06.03

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Weltraum

Im Mai 2003 gab es in den frühen Morgenstunden eine Mondfinsternis. Hier nun Bilder dazu.

Der Mond wird vom Licht der Sonne angestrahlt. Deshalb leuchtet er. Bei der Finsternis schiebt sich die Erde dazwischen, sodass man den Schatten der Erde als Sichel auf der Mondoberfläche sieht.

Europa ist auf dem Weg zum Mars    (2.6.03)

 

Jubel im Kontrollraum des European Space Operations Centre (Esoc) in Darmstadt. Der Start der ersten europäischen Planetenmission ist geglückt. Pünktlich um 19.45 Uhr MESZ hob die Sonde "Mars Express" an Bord einer russischen Sojus-Fregat-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Ziel der 250 Millionen Kilometer langen Reise ist unser Nachbarplanet Mars. Dort hofft die Europäische Raumfahrtagentur (Esa) Spuren von Wasser und zumindest primitiven Lebens zu finden. In sechseinhalb Monaten wird der "Mars Express" in der Umlaufbahn des Roten Planeten erwartet.

Neues Selbstbewusstsein
Nach dem Start der Forschungssonde zeigte sich, wie wichtig die Mission für das Selbstbewusstsein der europäischen Raumfahrt ist. Nach langer Zurückhaltung soll "Mars Express" Amerikanern und Russen zeigen, dass mit den Europäern im Weltall zu rechnen ist. "Es war Zeit für Europa, sich seinen Platz bei dieser Weltraumerforschung zu sichern", sagte David Southwood, Wissenschaftlicher Direktor bei der Esa. Die 15 an der Esa beteiligten europäischen Staaten stellten das Projekt vor fünf Jahren auf die Beine (russische und amerikanische Wissenschaftler sind beteiligt). Und Europa hat das Feld nicht für sich allein. Noch in diesem Monat will auch die Nasa zwei neue Missionen starten. Um so wichtiger war für Southwood kurz vor 22 Uhr in einer Esa-Fernsehübertragung offiziell den "sehr erfolgreichen Start" der Mission verkünden zu können.

So fern und doch so nah
Den Namen "Express" trägt die Esa-Sonde nicht nur wegen ihrer Geschwindigkeit von 10.800 Stundenkilometern zurecht. Denn trotz der 250 Millionen Kilometer Strecke kann man den Mars kaum schneller erreichen als zur Zeit. Die Erde und ihr Nachbarplanet waren sich so nah wie jetzt zuletzt vor rund 2.000 Jahren. Ein günstiger Zeitpunkt also, sich auf den Weg zum Roten Planeten zu machen. Wenn der "Mars Express" kurz vor Weihnachten dort eintrifft wird er aus 250 Kilometern Entfernung zunächst den Lander "Beagle 2" absetzen, der auf der Marsoberfläche Hinweise auf Wasser und Lebensspuren sammeln soll - unter anderem unter Einsatz einer in Friedrichshafen am Bodensee entwickelten 3D-Kamera. "Beagles" Daten wird der Mars-Express-Orbiter zur Erde senden. Dieser Orbiter wird zudem die Marsoberfläche wissenschaftlich untersuchen.

Forscher brauchen Erfolge
Mit dem geglückten Start hat die Esa jedoch erst einen Teilerfolg erzielt. Angesichts der Tatsache, dass viele Mars-Sonden erst beim Anflug auf den kalten roten Planeten verloren gingen, dürfte die Euphorie bei Projektplanern und Wissenschaftlern trotz aller Freude noch gedämpft sein. Allerdings werden nicht nur sie auf einen Erfolg der ambitionierten Mission hoffen. Auch ihre Kollegen in den USA, Russland und Japan, das ebenfalls bereits eine Mission zum Roten Planeten entsandt hat, werden weiterhin kräftig die Daumen drücken. Denn die internationale Marsforschung braucht nach den spektakulären Verlusten von "Mars 96" (Russland), "Climate Orbiter", "Polar Lander" und "Deep Space 2" (alle USA) dringend einen ebenso spektakulären Erfolg. Nur so kann der Eindruck erweckt werden, Hunderte von Millionen Dollars seien sinnvoll investiert worden.

Ziel: Bemannter Flug

Denn soll das ambitionierte Marsprogramm eines Tages sein Fernziel - einen bemannten Flug zu unserem Nachbarplaneten - erreichen, sind die Raumfahrer auf öffentliche Gelder ebenso angewiesen wie auf eine ihnen gewogene öffentliche Meinung. Der deutsche Astronaut Ulf Merbold betonte in Darmstadt, "Mars Express" sei eine Vorbereitung, um in zirka 30 Jahren "einmal bemannt zum Nachbarplaneten Mars fliegen zu können". "Ich würde sofort fliegen", zeigte sich Merbold begeistert. Ein solcher Flug sei die größte Herausforderung im 21. Jahrhundert. Trotzdem: Warum sollten Steuergelder in ein Raumschiff fließen, dass nicht nur zum Dollargrab, sondern auch zum Grab von Astronauten zu werden droht?

"Pathfinder" als Vorbild
Die Marsforscher hoffen daher auf einen Erfolg vom Kaliber des "Mars Pathfinder", dessen Fotos von der schroffen Landschaft unseres Nachbarplaneten 1997 zu einem Welterfolg wurden und eine regelrechte Mars-Euphorie auslösten. Der "Mars Express" hat das Zeug dazu, da sich die Esa nicht mit einem Orbiter, der den Roten Planeten umkreisen soll, begnügt, sondern mit der kleinen Schwestersonde "Beagle 2" - dem britischen Beitrag zu diesem gesamteuropäischen Unterfangen - auch ein Forschungsgerät auf den Marsboden schickt.

Gibt es Leben auf dem Mars?
Auf dem kleinen Landegerät ruhen die größten Hoffnungen. Es soll dafür sorgen, dass der große Traum der Marsforscher endlich Wirklichkeit wird: Leben auf dem Mars zu finden - und damit erstmals Leben außerhalb der Erde. Als erster Besucher seit den beiden Viking-Sonden der Nasa in den 70er Jahren sucht der Beagle deshalb ganz gezielt nach organischen Spuren. Zusammen mit seinem Assistenten, dem Maulwurf "Pluto" (Planetary Underground Tool), der sich in die Marsoberfläche bohrt und Proben einsammelt, soll er dem Roten Planeten das große Geheimnis entlocken.

 

 

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