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Lebensbewältigung im Werte-Sinn

Ãœberblick

Mensch-Sein und vor allem Mensch-Werden ist eine große Aufgabe. Es ist natürlich die Aufgabe des Menschen schlechthin, wenn man darunter versteht, dass der Mensch eigentlich auch die Krone der Schöpfung sein soll.

Der Mensch hat Probleme in seinem Leben, er muß es gestalten und damit fertig werden. Wie gehen wir nun, auf welche Art und Weise, mit unseren Problemen im Leben um?

1. Wir reagieren verschieden aufgrund unserer Veranlagung und unseres Temperaments.

2. Wir reagieren auf unsere Umwelt: Eltern, Familie, Freunde, Autoritäten, Medien.

3. Wir machen gute oder schlechte Erfahrungen, erleben gute oder schlimme Ereignisse, haben auch unser Schicksal.

4. Wir haben die vom Leben gegebenen Fähigkeiten des Geistes, auf alle diese erwähnten Impulse individuell und schöpferisch zu reagieren.

Diese Reaktionen erlernen wir bereits in frühester Kindheit und schaffen uns damit ein "Werkzeug", das uns hilft, mit allem, was wir erleben, besser zurechtzukommen. Wir programmieren unser Gehirn für bestimmte Verhaltensweisen. Dieses "Werkzeug" dabei ist unsere Sammlung von Erfahrungswerten , Normen und Vorstellungen, oft gekoppelt mit bestimmten Reaktionsmustern, die wir - ohne darüber nachzudenken - anwenden, um eine aktuelle Situation zu bewältigen. Dieses "Werkzeug" könnten wir als Lebensprogramm oder Anschauung bezeichnen, in der Psychologie nennt man es "Selbstkonzept".

Wenn ein Mensch in seinem Leben von Anfang an Liebe, Sicherheit, Verläßlichkeit, Angenommen-Sein und Wertschätzung erlebt, ist sein "Selbstkonzept" sehr gut geprägt, wohl auch optimistisch für sein Leben. Wird ein Mensch jedoch in seiner Kindheit verunsichert, erlebt er wenig emotionale Wärme, Vertrauen und Zutrauen, wird sein Selbstkonzept eher ungesund und negativ geprägt sein.

Im Jugend- und Erwachsenen-Alter ist in ihm ist eine "bittere Wurzel" : Er erinnert sich an schlimme Erlebnisse und schmerzhafte Ereignisse, oder er hat sie ins Unterbewußte verdrängt und dort haben sie sich im Selbstkonzept als Reaktionsmuster festgesetzt. Sie sind meistens mit bestimmten Gefühlen gekoppelt: Angst (Schutzverhalten), Zorn (Verstärkungsmittel), Traurigkeit (Dämpfungsmittel) oder auch Gefühlsarmut (Schutz vor weiteren Verletzungen) ....

Ein solcher Mensch fühlt sich leicht verletzt, ist sensibel und neigt zu Überreaktionen, je nach Temperament als angepaßtes Rückzugsverhalten (z.B.: nichts sagen; sich nicht freuen; keine Gefühle zeigen) oder als aggressives, impulsives Verhalten (z.B.: andere nicht ausreden lassen; starke Gefühle zeigen, die sich rasch verändern; Feindseligkeit).

Als "bittere Wurzel" in unserer Kindheit und Schulzeit können wir also die innerlichen, schmerzlichen Erfahrungen von Nicht-Geliebt-Sein, Nicht-Wahrgenommen-Werden, Nicht-Wertgeschätzt-Sein bezeichnen, die in unserer (oft nicht bewußten) Erinnerung wie in einem Speicher ruhen, bis sie durch ein aktuelles Ereignis "hochkommen". Oder sie sind in unserem Selbstkonzept als Reaktionsmuster zur Bewältigung oder Vermeidung problematischer Situationen festgelegt. Diese Festlegung, es sind unsere bitteren Wurzeln, spielen nun heute in unserem Leben eine wesentliche Rolle: im Blick auf unsere Beziehungsfähigkeit, im Blick auf unser Selbstbild und auch im Blick auf unsere Gottesbeziehung und einen Glauben.

Jeder, der einen Garten besitzt, weiß, dass man nur Herr über das Unkraut wird, wenn man es mit der Wurzel entfernt. Das gilt auch, wenn es darum geht, unsere Probleme zu lösen. Wir brauchen eine Wurzelbehandlung mit Tiefendimension. Diese Wurzelbehandlung soll die drei Dimensionen unserer Lebensgeschichte umfassen: unsere unbewältigte Vergangenheit, unsere Unzufriedenheit in der Gegenwart und unsere Hoffnungslosigkeit für die Zukunft.

Diese doppelte Blockade - die Blockade aus der Erinnerung und die Blockade unserer Kreativität - scheint heute das Problem des aufgeklärten, modernen Menschen zu sein, der versucht, mit eigenen Mitteln alle seine Lebensprobleme zu lösen. Er versucht es vor allem mit dem Mittel der Verdrängung (der eigenen Geschichte) und der Vermeidung (Rückzug ins Private). Die eigene Lebensgeschichte als Geschichte mit dem LEBEN oder mit GOTT wahrzunehmen, kann jedoch helfen, inneren Frieden und Harmonie wieder zu finden.

In der Bibel steht: "Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen."

Die Liebe in uns Menschen und die Liebe Gottes zu uns ist die größte Gabe in unserem Mensch-Sein. Sie hat Gestalt angenommen in diesem Jesus von Nazareth, über den das Neue Testament berichtet. In seinem Leiden und Sterben wird sichtbar: Gott solidarisiert sich mit uns, mit unserer Schuldenlast, mit unserem persönlichen Leiden. Er spricht uns dabei zu: Ich trage deine Lasten und deine Schuld. Ich nehme auf mich deine Verletzungen und deine schmerzlichen Erfahrungen. Glaube und vertraue mir !"

Das ist auch sozusagen die Kurzform des Evangeliums als Grundlage unseres christlichen Glaubens. Das Ziel der Liebe Gottes ist, dass unser Leben zur Entfaltung kommt. Die Dimensionen unserer Lebensgeschichte werden sich dabei immer verändern.

Wir können wissen, dass es Vergebung gibt und Schulden getilgt werden. Wir können froh in der Gegenwart leben, weil wir wissen dürfen, Gott liebt uns und gibt uns täglich, was wir brauchen. Das läßt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

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